Das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) regelt in Deutschland, wie der Handel mit CO₂-Verschmutzungsrechten funktioniert. Es ist ein wichtiges Werkzeug, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Idee dahinter ist einfach: Unternehmen müssen für den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen bezahlen.
Was macht das TEHG?
Das Gesetz sorgt dafür, dass große Unternehmen, die viel CO₂ ausstoßen, wie Fabriken, Kraftwerke oder Fluggesellschaften, eine bestimmte Anzahl an „Zertifikaten“ kaufen oder bekommen. Jedes Zertifikat erlaubt es, eine Tonne CO₂ in die Luft zu pusten. Wer mehr verschmutzt, muss mehr Zertifikate kaufen. Das kostet Geld – und so wird der Klimaschutz gefördert.
Wie funktioniert der Emissionshandel?
- Zertifikate werden verteilt oder versteigert
- Einige Unternehmen bekommen die Zertifikate kostenlos, vor allem in Branchen wie der Stahl- oder Zementindustrie, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu schützen.
- Andere müssen sie kaufen, z. B. Energieversorger.
- Unternehmen können handeln
- Wenn ein Unternehmen weniger CO₂ ausstößt, als es Zertifikate hat, kann es die übrigen Zertifikate an andere Unternehmen verkaufen.
- Unternehmen, die viel CO₂ ausstoßen, müssen entweder ihre Anlagen umweltfreundlicher machen oder teure Zertifikate zukaufen.
- CO₂-Preis steigt
- Da die Anzahl der Zertifikate jedes Jahr sinkt, werden sie knapper – und teurer. Das motiviert Unternehmen, weniger CO₂ auszustoßen.
Warum gibt es das TEHG?
Das Ziel des TEHG ist es, den CO₂-Ausstoß in Deutschland und Europa zu senken. Weniger CO₂ bedeutet weniger Klimawandel. Das Gesetz ist Teil des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS), das seit 2005 in Kraft ist.
Wer ist vom TEHG betroffen?
- Große Anlagen wie Kohlekraftwerke, Raffinerien oder Stahlwerke.
- Fluggesellschaften, die innerhalb Europas fliegen.
Private Haushalte und kleine Unternehmen sind bisher nicht direkt betroffen.
Welche Pflichten haben die Unternehmen?
- Emissionen überwachen
Unternehmen müssen genau messen und melden, wie viel CO₂ sie ausstoßen. - Zertifikate abgeben
Jedes Jahr müssen sie genug Zertifikate abgeben, um ihren gesamten CO₂-Ausstoß abzudecken. - Bei Verstößen drohen Strafen
Wer zu wenig Zertifikate abgibt, muss hohe Bußgelder zahlen (100 Euro pro fehlendem Zertifikat).
Was hat das TEHG bisher erreicht?
- Der CO₂-Ausstoß in den betroffenen Branchen wurde reduziert, da Unternehmen ihre Anlagen umweltfreundlicher machen.
- Erneuerbare Energien sind im Vergleich günstiger geworden, weil Kohle- und Gaskraftwerke durch die CO₂-Preise teurer wurden.
Welche Herausforderungen gibt es?
- Kosten für Unternehmen: Energieintensive Betriebe müssen mehr zahlen, was sie unter Druck setzen kann.
- Carbon Leakage: Manche Firmen könnten in Länder ohne Emissionshandel abwandern, wo sie günstiger produzieren können.
- Globale Zusammenarbeit: In vielen Ländern gibt es noch keinen Emissionshandel, was die Wirkung des Systems begrenzt.
Ein Beispiel für den Emissionshandel
Ein Kohlekraftwerk stößt 1.000.000 Tonnen CO₂ pro Jahr aus. Es bekommt 700.000 Zertifikate kostenlos, aber die restlichen 300.000 Tonnen muss es mit Zertifikaten abdecken. Diese kauft es auf dem Markt für je 50 Euro pro Zertifikat. Das Kraftwerk muss also 15 Millionen Euro zahlen. Dadurch überlegt das Unternehmen, in sauberere Technologien zu investieren, um in Zukunft weniger CO₂ auszustoßen.
Das TEHG macht den Klimaschutz zu einem finanziellen Anreiz. Wer weniger CO₂ ausstößt, spart Geld – und tut gleichzeitig etwas für die Umwelt.