Ablauf einer umweltrechtlichen Due Diligence

Eine umweltrechtliche Due Diligence (DD) ist eine Untersuchung, die prüft, ob ein Unternehmen, Grundstück oder Projekt alle Umweltgesetze und Vorschriften einhält und ob Umweltrisiken bestehen. Der Ablauf lässt sich in fünf übersichtliche Schritte gliedern:


1. Vorbereitung

Ziel: Verstehen, was geprüft werden soll.

  • Sammeln grundlegender Informationen: Was ist das Ziel der Überprüfung (z. B. Kauf eines Grundstücks oder Übernahme eines Unternehmens)?
  • Prüfen, welche Umweltgesetze und Vorschriften relevant sind (z. B. Bodenschutz, Altlasten, Emissionen).

Beispiel: Bei einem Grundstücksverkauf wird geprüft, ob Altlasten oder Belastungen des Bodens vorliegen.


2. Informationssammlung

Ziel: Alle relevanten Daten zusammentragen.

  • Einholen von Unterlagen:
    • Genehmigungen (z. B. Betriebserlaubnisse).
    • Gutachten (z. B. Bodenuntersuchungen).
    • Berichte über frühere Umweltvorfälle.
  • Gespräche mit Verantwortlichen führen, um interne Informationen zu erhalten.

Beispiel: In einer Fabrik werden alle Emissionsberichte und wasserrechtlichen Genehmigungen geprüft.


3. Analyse

Ziel: Identifizieren, ob Umweltvorschriften eingehalten werden oder Risiken bestehen.

  • Prüfen, ob alle Genehmigungen vorliegen und gültig sind.
  • Identifizieren von Umweltproblemen wie:
    • Boden- oder Wasserverschmutzung.
    • Verletzungen von Emissionsgrenzen.
  • Bewertung der Risiken: Was könnte passieren, wenn das Problem nicht behoben wird?

Beispiel: Eine Analyse zeigt, dass ein Lager für Chemikalien ohne die notwendige Genehmigung betrieben wird.


4. Bewertung

Ziel: Verständnis über die Konsequenzen der festgestellten Risiken.

  • Was sind die Kosten für die Behebung der Probleme?
  • Gibt es rechtliche Konsequenzen (z. B. Bußgelder, Auflagen)?
  • Beeinflusst dies den Wert des Projekts oder Grundstücks?

Beispiel: Eine Altlastensanierung würde 500.000 Euro kosten – das kann den Kaufpreis beeinflussen.


5. Bericht und Empfehlungen

Ziel: Klare Ergebnisse und Handlungsempfehlungen dokumentieren.

  • Zusammenfassen der Erkenntnisse:
    • Welche Risiken bestehen?
    • Welche Maßnahmen werden empfohlen?
  • Empfehlungen:
    • Sofortmaßnahmen zur Behebung von Problemen.
    • Langfristige Strategien, z. B. Überwachung oder Umnutzung.

Beispiel: Der Bericht empfiehlt, vor dem Kauf eines Industriegeländes die Bodensanierung durchzuführen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.


Ergebnis:

Nach der umweltrechtlichen Due Diligence weiß der Käufer oder Projektleiter genau:

  • Welche Umweltprobleme vorliegen.
  • Wie viel die Behebung kosten könnte.
  • Ob das Vorhaben oder der Kauf rechtlich und finanziell sinnvoll ist.

Mit einer gründlichen DD lassen sich Überraschungen vermeiden und fundierte Entscheidungen treffen.

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